Fallendes Licht

In der ehemaligen Klosterküche der Abtei Kornelimünster, heute Kunsthaus NRW, sind ein 7m langes Wasserbecken und drei beleuchtete Szenarien mit Wassernebelfeldern installiert. Das langgezogene schmale Rechteck des Bassins verläuft leicht schräg durch die Mitte des Raumes und gliedert diesen in einen vorderen und einen hinteren Bereich. Es ist über die Länge konkav gehöhlt, das wie eine Lache darin stehende Wasser spiegelt die umstehenden Säulenschäfte und das Tonnengewölbe wider, ebenso das Setting der senkrecht zwischen Boden und Decke verspannten Stangen und das Licht der drei Scheinwerfer. Diese sind die einzigen eingeschalteten Lichtquellen im Raum. Sie beleuchten – zwei mal von vorne, einmal von hinten – jeweils einen Bereich oberhalb der Wasserfläche. In die Lichtfelder hinein ergießen sich zeitweilig Wassernebel unterschiedlicher Qualitäten. Weit sprühend, dicht und stark bewegt, stetig sprudelnd oder fein und in einzelne Tröpfchen aufgesplittet. Mit dem Licht im Rücken kann der Besucher ein wechselndes, flammendes Farbspiel in den Nebeln sehen, bei nahem Herantreten bündeln sich die Farben zu Kreissegmenten. Diese bewegen sich mit, wandern nach oben und unten, rechts und links, je nach Standort. An der Grenze von Luft zu Wasser bricht sich das Licht im Spektrum der Regenbogenfarben. Im Gegenlicht ist pure Form, ein skulpturales Spiel weißer Wasserschwaden sichtbar, in steter Wandlung, bewegt und ephemer.

 

Licht, Wasser, diverse Materialien, Größe ortsabhängig variabel
Ausstellungsansichten Kunsthaus NRW (2023)
Fotos: Carl Brunn (Abb. 1, 2)
anjinsha.net (Abb. 3 – 7 und Vorschaubild)